Jahresbericht

2010 war ein Jahr voller bewegender Ereignisse.
Die erste Gesangstunde am 14. Januar stand unter dem Eindruck der Beisetzung unseres langjährigen Mitglieds Maria Kurz, die noch bis 2001 im Chor aktiv war. Wir sangen am 17. Januar im Gottesdienst „Ich hebe meine Augen auf“ und „Der Herr segne und behüte Dich“.

In den folgenden Wochen wurde unsere Probenarbeit von den Vorbereitungen zum Familienabend geprägt. Hier wollten wir schließlich unsere neue „Nationalhymne“ „Ich bin aus dem Westerwald“ zum Besten geben. Der Familienabend wurde zu einem vollen Erfolg. Es gab viele tolle Darbietungen im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus. Unsere Gäste waren restlos begeistert und versprachen alle, am Sängerfest wieder zu kommen.

Am 22. Mai waren wir dann zur Abwechslung mal Gäste: Unsere Sangesschwester Carmen Heß hatte zu ihrem 40. Geburtstag ins „Macabros“-Clubhaus eingeladen. Bei idealem Frühlingswetter wurde ausgiebig gefeiert.

Während Jogis Jungs sich für die WM warm liefen und dort zunächst mal einen Gegner nach dem anderen nach Hause schickten, konzentrierten wir uns auf unseren Jahreshöhepunkt, nämlich unser Sängerfest. Schließlich gab es ungefähr zehn Lieder einzustudieren, die bei den Proben einige Höchstleistungen erforderten. Auch die organisatorischen Vorbereitungen der Veranstaltung waren recht umfangreich. Dazu gehörte natürlich ein aktuelles Vereinsfoto, zu dem wir uns am 19. Juli in Gundis Garten trafen. Das schöne Wetter und unser Fotograf Uli Kern sorgten für gelungene Aufnahmen. Anschließend schmetterten wir im Dorgemeinschaftshaus beim Burschenfest das Burschenlied mit dem (fast)-Originaltext.

Wegen der strapaziösen Proben der letzten Wochen verordnete uns unser Vereinsarzt Dr. Maier-Wohlfühl eine zweiwöchige Pause zur Regeneration der Stimmbänder, bevor wir am 8. August unseren nächsten Auftritt beim Sängerfest der Rüscheider Frauen hatten.

Zwei Wochen später war es dann so weit: Die Feierlichkeiten zu „130 Jahre Chorgesang in Meinborn“ begannen pünktlich am 28. August um 20 Uhr mit unseren ersten Liedvorträgen. Höhepunkt des Abends waren aber nicht die Liedvorträge der Gastvereine sondern die Ehrung von insgesamt zehn Sängerinnen und Sängern unseres Chors für langjähriges Engagement im Chorgesang.
Herta Brücken, Luise Jung, Helmut Mertgen und Günter Michel wurden für 60 Jahre aktives Singen ausgezeichnet, Inge Schulz singt seit 50 Jahren, Irene Krämer, Gerti Troß, Ingrid Wagner und Erich Hilcker singen seit 40 Jahren und Silvia Velden frönt schon seit 25 Jahren dem Chorgesang. Die Ehrungen mit Übergabe der entsprechenden Urkunden und Ehrennadeln wurden durch den Vorstand des Kreischorverbands Neuwied ausgesprochen und fanden große Beachtung der zahlreich erschienen Vertreter der Lokalpresse.

Das Programm für Sonntag hatte uns bei den Planungen einige Sorgen bereitet. Durch Absagen und Terminverschiebungen war die Zahl der erwarteten Vereine eher bescheiden. Doch die fehlende Quantität wurde durch teilweise überragende Qualität wett gemacht. Unsere holländischen Freunde vom „Gemengte Kor KADANS“ aus Heerlen beeindruckten das Publikum mit ihren perfekten Darbietungen. Und auch der Schulchor der Grundschule Anhausen zeigte eindrucksvoll sein Können. Dies liegt sicher nicht zuletzt daran, dass wir seinerzeit aus Annette Brog hier in Meinborn eine richtig gute Chorleiterin gemacht haben.

Nachdem sich alle Besucher mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, stimmten Harald und Kai schmissige Lieder zum Mitsingen an. Das Publikum folgte dieser Aufforderung mit Begeisterung.

Wenn es nach den eingeladenen Chören gegangen wäre, dann wären wohl 90% der Sängerinnen und Sänger erst am Montag zum Dorfabend erschienen. Denn der Dorfabend bei einem Sängerfest in Meinborn hat seinen ganz besonderen Reiz. So war auch diesmal wieder der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung prächtig, als Uli Mertgen um 20.00 Uhr die Gäste begrüßte. Mit einer gelungenen Mischung aus Chorgesang und Sketchen feierten wir den Abschluss eines rundherum harmonischen Jubiläumsfestes. Dabei waren zum ersten mal der Frauenchor und der MGV Stebach unsere Gäste, die unter der Leitung von Kai Lehnhoff eine beeindruckende Vorstellung gaben.
Obwohl das Wetter diesmal nicht so recht mitspielte, tat dies doch der Begeisterung der Mitwirkenden und der Besucher keinen Abbruch. Nur die armen Helferlein, die bei der Kälte ihren Dienst draußen im Bierbrunnen versehen mussten, waren wirklich nicht zu beneiden.

Ein schönes aber anstrengendes Fest lag also nun hinter uns aber zum Ausruhen blieb keine Zeit denn es standen ja noch die Auftritte bei den Sängerfesten in Isenburg und in Hümmerich auf dem Programm.

Mitte September trat unser 1. Vorsitzender Uli Mertgen aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Ich denke, dass jeder Verständnis für diesen Schritt hat, denn die Gesundheit hat natürlich Vorrang vor allem anderen.

Als Uli 2006 den Vorsitz von Willi Kurz übernommen hatte, war dies sicherlich keine leichte Aufgabe. Aber durch unermüdlichen Einsatz und mit seiner offenen und direkten Art gelang es ihm – für Außenstehende scheinbar mühelos – den Chor auch in schwierigen Situationen immer in die richtige Richtung zu führen.

Lieber Uli, wir wissen alle, wie schwer Dir dieser Schritt gefallen ist, weil Dir der Gesangverein sehr viel bedeutet. Das wird auch daran deutlich, dass Du mit großem Engagement maßgeblich am Erfolg unseres Sängerfestes mitgewirkt und erst danach Dein Amt aufgegeben hast. Dafür an dieser Stelle ein ganz großes DANKESCHÖN.
Wir hoffen und wünschen, dass Du uns als Sänger und Entertainer noch viele Jahre erhalten bleibst und dass wir noch viel Spaß miteinander haben werden.

Im Vereinsjahr ging es dann weiter mit den Proben für den Volkstrauertag und für den Totensonntag. Hier sangen wir wieder in der Kirche. Unser langjähriges Mitglied Else Troß war am 13. September im Alter von 95 Jahren verstorben. Auf ihren Wunsch sangen wir „Da unten ist Frieden“ und „Weiß ich den Weg auch nicht“.

Leider kamen die Proben der Weihnachtslieder auch diesmal wieder etwas zu kurz. Die Auftritte an der Nikolausfeier und der Seniorenfeier waren deshalb nicht die ganz großen Glanzlichter der Sangeskunst.
Um dies im nächsten Jahr besser zu machen, hat Kai schon angekündigt, dass wir in 2011 keine neuen Weihnachtslieder singen, sondern die bereits begonnenen vertiefen und vollenden wollen.

Zum Abschluss des Jahres luden wir am 10. Dezember noch einmal alle ein, die uns bei der Ausrichtung unseres Jubiläumsfestes tatkräftig unterstützt haben. Neben gutem Essen und geistigen Getränken, sorgte Horst Fickewirth mit seinem Film vom Familienabend 2010 dafür, dass wir nach einem recht turbulenten Jahr noch ein paar gemütliche Stunden zusammen verbringen konnten.

Ich wünsche uns allen, dass das Jahr 2011 etwas ruhiger wird, damit sich der neue Vorstand, den wir gleich wählen werden, ohne Stress und Hektik einarbeiten kann.

Erich Freund